Neuwieder WiFo nimmt Stellung zur Corona-Krise

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Netzwerk unterstützt mit Kompetenzen und Synergien

Die Corona-Krise ist allgegenwärtig. Die Pandemie bedroht Unternehmen in ihrer Existenz und gefährdet den Wohlstand vieler Arbeitnehmer. Flächendeckende Betriebsschließungen wie im Einzelhandel oder der Gastronomie hat es bis dato nicht gegeben. Viele Unternehmer sehen sich erstmalig mit Kurzarbeit konfrontiert. Das bringt jede Menge Arbeit und Behördengänge mit sich. „Wir stellen den betroffenen Mitgliedern unsere Kompetenzen und Synergien zur Verfügung“, kündigt Marion Blettenberg an. Die Vorsitzende des Neuwieder WirtschaftsForums versichert, dass das Netzwerk als Wegweiser für Unternehmen der Region, ganz gleich welcher Größe, mit seinen Erfahrungen zur Seite steht und hilft, durch die Krise zu navigieren.
Cornelius Kirsche, der stellvertretende WiFo-Vorsitzende, begrüßt die finanziellen Unterstützungen seitens des Landes und des Bundes, wenngleich es noch fraglich sei, ob die Hilfen dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. „Die Krise ist vor allem für den Motor der deutschen Wirtschaft, dem Mittelstand und den Kleinunternehmen, existenzbedrohend. Daher betrifft uns die Situation als WiFo und die Mitglieder besonders. Für viele geht es ums blanke Überleben“, so Cornelius Kirsche. Der Wifo-Vorstand hat sich bereits mit den angekündigten Unterstützungen auseinandergesetzt. Die zugesagten unbegrenzten Kredite mögen in der Theorie funktionieren, doch die nun von der KFW bekanntgegebenen Konditionen zeigen, dass bei einem Zinssatz von 1 % bis 1,46%, die finanzielle Belastung der durch die Corona-Krise bereits in Schieflage geratenen Unternehmen, nicht unerheblich sein wird. Bei Laufzeiten von 2 Jahren mit Endtilgung oder 5 annuitären Kreditjahren, bleibt den Unternehmen kaum Zeit, sich nach einer solchen Krise zu erholen. Auch wenngleich das Haftungsrisiko durch den Staat auf 90 % erhöht wurde, bedeutet dies noch längst nicht, dass durch diese Maßnahme Unternehmen wirklich vor der Insolvenz geschützt werden können. Nichtdestotrotz, versucht die Bundesregierung durch weitere Maßnahmen Schritt für Schritt die verschiedenen Wirtschaftszweige zu entlasten. Kleinbetriebe können bis zu 15.000 Euro an finanzielle Unterstützung erhalten. Steuerstundungen können beantragt werden und Mieter können grundsätzlich einen höheren Schutz bei Zahlungsausfall erhalten. Es bleibt abzuwarten, wie die Wirtschaft auf die versprochenen Maßnahmen reagiert, wie hoch die Bürokratie bei der Antragsstellung sein wird und in wie weit die Konditionen zu Gunsten der Unternehmen angepasst werden können. Klar ist jedoch auch, dass weder die Bundesregierung noch die Unternehmer abschätzen können, wie lange der Atem sein muss, um eine solche Krise zu überstehen. Die Kita- und Schulschließung hat bereits in vielen Unternehmen einen sozialen und wirtschaftlichen Tribut gezollt und es ist nach wie vor nicht abzusehen, wie lange wir uns in einer solchen Krisensituation befinden werden.
Das WiFo begrüßt die gelockerten Voraussetzungen für Kurzarbeit. Diese lassen die Unternehmen kurzfristig aufatmen aber verlagern die Existenzsorgen zum Teil auf die Schultern der Arbeitnehmer. „Diese Maßnahme ist jedoch essenziell, um den Fortbestand vieler Unternehmen in einer solchen Krisenphase zu sichern“, so Cornelius Kirsche. Der WiFo Vorstand ist zuversichtlich: „Eins zeigt diese Krise ganz besonders; dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen müssen und die von der Bundeskanzlerin geforderte Solidarität, als eine der Leitplanken installieren, die uns durch dieses Tal führen wird“.